Menschen mit Behinderung

Schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten, vorzugsweise zuhause, ist Aufgabe der Hospiz- und Palliativdienste. Dieses Angebot muss auch für Menschen mit Behinderung zugänglich sein, zumal vor dem Hintergrund der Inklusionsdebatte. Die Behindertenrechtskonvention, die 2009 in Deutschland in Kraft getreten ist, soll allen Menschen die uneingeschränkte Teilnahme und Inanspruchnahme gesellschaftlicher Angebote und Aktivitäten möglich machen. Das heißt, auch am Lebensende sollen Menschen mit Behinderungen ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechend begleitet und unterstützt werden.

Beispielhafte Projekte (Auswahl):

Hospiz- und Palliativberatungsdienst für Menschen mit Behinderung

Der Christophorus Hospiz Verein München e.V. (CHV) hat 2013 einen Hospiz- und Palliativberatungsdienst für Menschen mit Behinderung eingerichtet, um insbesondere Menschen mit einer geistigen Behinderung Unterstützung und Hilfe anzubieten und ihnen so zu ermöglichen, bis zuletzt in ihrer vertrauten Umgebung selbstbestimmt leben zu können. Für Menschen, die in Einrichtungen und Organisationen Menschen mit Behinderungen betreuen, bietet der Christophorus Hospiz Verein Fortbildungen zu medizinisch-pflegerischen, psychosozialen und ethischen Themen im Rahmen der Hospiz- und Palliativarbeit an.

Patientenverfügung in einfacher Sprache

Beim Bonn Lighthouse Verein für Hospizarbeit e.V. wurde das Projekt "Zukunftsplanung am Lebensende - Patientenverfügung in einfacher Sprache" realisiert. Die Broschüre entstand unter aktiver Mithilfe von betroffenen Menschen im Rahmen zweier Workshops zum Thema „Wünsche und Vorstellungen für die letzte Phase in meinem Leben“. Durch die Nutzung der Broschüren erhalten Angehörige, gesetzliche Betreuer, Fachkräfte in Einrichtungen, Hospizmitarbeitende und medizinisch-pflegerisches Personal wichtige Informationen, um im Sinne eines selbstbestimmten Sterbens der Betroffenen zu handeln.

Weitere Informationen

Handreichung für ambulante Hospizdienste zur Vernetzung mit ambulanten und stationären Diensten für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

Die Handreichung möchte ambulante Hospizvereine und stationäre/teilstationäre Hospizeinrichtungen (bei stationärem Aufenthalt der Bewohner in einem Hospiz oder einer hospizlichen Tageseinrichtung) beim Thema Hospiz- und Palliativarbeit im Bereich der Eingliederungshilfe unterstützen.


Interview mit Wissenschaftspreisträgerin Judith Lilly Alber

Ein Gespräch mit der Wissenschaftspreisträgerin 2020 Judith Lilly Alber. Ihre ausgezeichnete Masterarbeit „Palliative und hospizliche Begleitung von Menschen mit schwerer und geistiger Behinderung. Eine qualitative Konzeptanalyse“ ist eine thematisch und historisch hoch aktuelle Arbeit. Judith Lilly Alber zeigt darin, dass Menschen mit schwerer und geistiger Behinderung auch in palliativen und hospizlichen Zusammenhängen noch ein Randthema sind, das es dringend anzugehen gilt.