Abgekapselt sterben

01.10.2024, Rheinischen Post
Erstmals hat sich eine schwerkranke Frau in der Schweiz in einer Stickstoff-Kabine das Leben genommen. Damit wurde eine ethische Grenze überschritten, während die Politik noch um Regelung ringt. (…) Aus hospizlicher Sicht sei die Vorstellung schlecht auszuhalten, dass jemand luftdicht eingeschlossen in einer futuristisch anmutenden Vorrichtung einen Knopf drücke, Stickstoff einströme und auf noch nicht ganz erforschte Art zum Tod führe, findet Susanne Kränzle, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV).

Ehrenamt: Engagement für Solidarität und Vielfalt

Die Hospiz- und Palliativbewegung in Deutschland bezieht Position für Diversität

(djd-k). Die Hospiz- und Palliativbewegung steht seit ihren Anfängen für Solidarität und Vielfalt. In Deutschland engagieren sich Zehntausende ehren- und hauptamtlich für schwerstkranke und sterbende Menschen – und zwar unabhängig von deren Alter, Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft.

Reden – verstehen – handeln

09.09.24 MT-Dialog-Newsletter
Am 10. September ist wieder der Welttag zur Suizidprävention mit dem diesjährigen Motto „Offen reden – aktiv verstehen – gesellschaftlich handeln“.

Im Juli 2023 entschieden die Bundestagsabgeordneten mit breiter Mehrheit die Vorlage eines Suizidpräventionsgesetzes. Bis zum 30.06.24 sollte eine Nationale Suizidpräventionsstrategie offiziell verabschiedet werden. Zwar legte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Ende Mai einen Entwurf hierfür vor, die gesetzliche Ausgestaltung steht jedoch noch aus. Nach Ansicht des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands e.V. (DHPV) stehen der Staat und auch die Gesellschaft in der Verantwortung, Suizid zu entstigmatisieren und Solidarität zu stärken.

Zahl der Suizide in Deutschland erneut gestiegen

08.09.2024, KNA
Noch immer sterben in Deutschland deutlich mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen. Im vergangenen Jahr gab es einen weiteren Anstieg.

Experten fordern stärkeres gesellschaftliches Engagement gegen Suizide. 2023 hätten sich 10.304 Menschen in Deutschland durch Suizid das Leben genommen, teilte das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) am Wochenende in Kassel mit. Dies waren 184 Fälle mehr als im Jahr zuvor und die höchste Anzahl seit 1995. Die Zahl der Suizide war 2022 erstmals seit acht Jahren wieder über 10.000 gestiegen. Dieser Anstieg setzt sich jetzt fort (...) Auch der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband forderte einen anderen Umgang mit dem Thema Suizid. Es müsse offener über Suizide, ihre Ursachen, Folgen und Vorbeugung gesprochen werden, forderte der Verbandsvorsitzende Winfried Hardinghaus. “Dadurch wären ein großer Teil der Suizide vermeidbar.” Er verwies auf die stark gewachsenen Möglichkeiten von Palliativmedizin und Hospizen, bei schweren Erkrankungen Leiden zu mindern.

Entwurf des Suizidpräventionsgesetzes soll noch im Sommer kommen

01.07.2024, Ärzteblatt
Berlin – Der Entwurf eines Suizidpräventionsgesetzes befindet sich in Arbeit und soll noch in diesem Sommer vorgelegt. Das sagte Edgar Franke (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), heute dem Deutschen Ärzteblatt (DÄ). Franke nahm am Mittag vor dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin entsprechende Forderungen verschiedener Akteure der Suizidprävention entgegen. ... Die Vorlage eines Entwurfs eines Suizidpräventionsgesetzes forderten heute auch Winfried Hardinghaus, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hospiz- und Pallativverbandes, sowie Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Pallitivmedizin. Für die Hospiz- und Palliativarbeit sei die bisher vorgelegte Suizidpräventionsstrategie enttäuschend, sagte Hardinghaus dem DÄ.

Suizidpräventionsstrategie: Erster Schritt in die richtige Richtung

Dtsch Arztebl 2024; 121(11): A-748 / B-648
Bereits im Koalitionsvertrag hatte die Ampel vereinbart, das Thema Suizidprävention im Kontext einer Nationalen Suizidpräventionsstrategie anzugehen. Diese liegt jetzt vor, der vom Parlament geforderte Gesetzentwurf steht jedoch noch aus. ... Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Suizidprävention ist die Hospiz- und Palliativversorgung. Darauf wiesen Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands und Prof. Dr. med. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, hin. Sie begrüßten die Pläne für eine Nationale Suizidpräventionsstrategie, zeigten sich aber irritiert über die mangelnde Berücksichtigung des suizidpräventiven Potenzials von Hospizarbeit und Palliativversorgung. Das ergebnisoffene Gesprächsangebot über Sterbewünsche sei grundlegender Bestandteil der Versorgung.

Verbände fordern mehr Unterstützung

15.05.2024, RND
Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant neue Angebote zur Prävention von Suiziden. Doch ehe der Staat neue Programme ins Leben ruft, sollten die bereits bestehenden besser finanziert werden, fordern Verbände und Organisationen. ... Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativ Verband, sprach sich dafür aus, zur Suizidprävention die Bedingungen in Pflegeheimen zu verbessern.

Verbände dringen auf schnelles Gesetz zur Suizidprävention

14.05.2024, Ärzteblatt
Berlin/Kassel – Eine gesetzliche Regelung der Suizidprävention ist dringend notwendig und sollte keine Absichtserklärung bleiben, sondern möglichst bald erfolgen. Dies betonten heute gemeinsam Vertreter von Ärzteschaft, Fachgesellschaften sowie Verbänden und Organisationen der Suizidprävention. ... Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Suizidprävention ist die Hospiz- und Palliativversorgung. Darauf wies Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands (DHPV) heute hin. Er be­grüßte Pläne für eine Nationale Suizidpräventionsstrategie, zeigte sich aber irritiert über die mangelnde Berücksichtigung des suizidpräventiven Potenzials von Hospizarbeit und Palliativversorgung.

Verbände fordern Gesetz für Suizidprävention

14.05.2024, epd

Fachverbände begrüßen die Absicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Suizidprävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe im Rahmen eines strategischen Vorgehens zu fördern. ... Die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Ellen Lundershausen, kritisierte, dass die Strategie die Frage der Finanzierung der unterschiedlichen Angebote zur Suizidprävention offen halte. ... Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands (DHPV), plädierte dafür, in einem Suizidpräventionsgesetz auch die Hospizarbeit und Palliativversorgung zu berücksichtigen.

Mehr eine Idee als ein Ort: 5 Fakten zum Hospiz

29.03.2024, Ricarda Dieckmann, dpa
Beim Wort Hospiz denken viele im ersten Moment an ein Haus, in dem schwer kranke Menschen die letzten Tage ihres Lebens verbringen. Doch Hospizarbeit hat auch andere Formen. „Wir wollen Menschen am Lebensende eine Herberge anbieten - und zwar unabhängig davon, wo sie sind“, sagt Susanne Kränzle. Sie ist Gesamtleiterin des Hospizes in Esslingen und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes.

Das Interview wurde bei der dpa von über 100 Medien abgerufen und online veröffentlicht mit entsprechender potentieller Reichweite.

Jeder Mensch stirbt einzigartig - Über die palliativmedizinische Begleitung des letzten Lebensweges

02.04.2024 METIS Wisdom Talks at ETH Zurich
Um Themen wie Tod und Sterben würden viele Menschen wohl lieber den «Mantel des Schweigens» werfen, wie man so schön sagt. Wer allerdings in der Palliativmedizin beschäftigt ist, kann das kaum tun. Im Gegenteil, die Palliativmedizin oder lateinisch «cura palliativa» trägt das «Ummanteln» im Sinne des «Schützens» ihrer Patientinnen und Patienten schon im Namen. Auf Palliativmedizin sind Kranke angewiesen, deren Lebensende aufgrund weit vorangeschrittener Erkrankung naht und die keine Heilung mehr zur erwarten haben.
Menschen wie Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, mit dem ich heute sprechen darf, haben es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbende auf ihren letzten Meter zu begleiten und ihnen zusammen mit den Angehörigen beizustehen, wo sie nur können. Hardinghaus ist Facharzt für Innere Medizin und seit Beginn der 1990er Jahre Palliativmediziner. Er leitet die Klinik für Palliativmedizin am Franziskus-Krankenhaus in Berlin, ist Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands.

Hospizverband pocht auf gesetzliche Regelung zu Sterbehilfe

13.03.2024 - Evangelische Zeitung
Im Bundestag sind im vergangenen Jahr zwei Gesetzentwürfe zur Beihilfe zum Suizid gescheitert. Der Chef des Hospiz- und Palliativverbands beklagt einen rechtsfreien Raum – und einen „Autonomiehype“. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband dringt auf eine gesetzliche Regelung zu Sterbehilfe in Deutschland. „Ich wünsche mir, dass es überhaupt eine Regelung gibt. Eine Regelung ist immer noch besser als gar keine“, sagte Verbandschef Winfried Hardinghaus der Berliner „tageszeitung“ (Mittwoch). „Wir leben derzeit in einem rechtsfreien Raum. Das bedeutet, dass man auch als Laie jemandem ein Gift geben kann“, so der Palliativmediziner weiter. Bestattungsinstitute würden den assistierten Suizid zudem als Geschäftsmodell sehen. Er sehe die Gefahr, dass der Suizid in der Gesellschaft normalisiert werde.

Hospizverband pocht auf gesetzliche Regelung zur Sterbehilfe

13.03.2024 - Ärzteblatt
Berlin – Der Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) dringt auf eine gesetzliche Regelung zu Sterbehilfe in Deutschland. „Ich wünsche mir, dass es überhaupt eine Regelung gibt. Eine Regelung ist immer noch besser als gar keine“, sagte Verbandschef Winfried Hardinghaus der Berliner tageszeitung heute.

Tausende ehrenamtliche Helfer in der Hospizarbeit

06.03.2024 - Bundestag / Presse / Gesundheit — Antwort — hib 130/2024
Berlin: (hib/PK) In der Hospizarbeit sind Tausende ehrenamtliche Helfer aktiv. Das geht aus der Antwort (20/10521) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/10330) der Unionsfraktion hervor. Wie es in der Antwort unter Verweis auf den Deutschen Hospiz- und Palliativ Verband (DHPV) heißt, erhalten rund 1.000 ambulante Hospizdienste für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie Erwachsene eine Förderung nach Paragraf 39a Absatz 2 SGB V. In diesen Diensten engagierten sich etwas mehr als 50.000 ehrenamtliche Mitarbeiter.

Leben, Lieben und Sterben! Prof. Winfried Hardinhaus zu Besuch beim Podcast #WeissBunt

Zu Gast in der aktuellen Episode von #PodcastWeissbunt spricht der Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands und Palliativmediziner Prof. Winfried Hardinghaus über die großen Themen des Lebens: Leben, Lieben und Sterben. Gastgeber Prof. Dr. Jalid Sehouli meint: Eine tiefgründige Reise durch die Facetten des Menschseins, die uns alle verbinden.

Über den Umgang mit der Sterblichkeit

01.02.2024 - DLF
Er gehört zum Leben dazu und doch ist kaum ein Thema in der westlichen Gesellschaft so tabuisiert wie der Tod. Vor allem die Ungewissheit über das Ende des Lebens treibt viele um. Doch es gibt Wege, wie man mit dem Unausweichlichen besser klarkommt.

(…) Schmerzfrei, nah am Gewohnten, selbstbestimmt, sozial eingebunden und gut versorgt: So lauten die Wünsche der meisten Menschen in Deutschland, wenn sie nach ihrer idealen Sterbesituation gefragt werden. In einer repräsentativen Studie des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands (DHPV) von 2022 gab jeder zweite an, zu Hause sterben zu wollen.

In der Realität aber sterben weit mehr als die Hälfte der Menschen im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim, so Benno Bolze, Geschäftsführer des DHPV.

Wenn Oma nur noch sterben will

24.01.2024 - Neue Osnabrücker Zeitung
35-Jähriger half seiner Großmutter, sich das Leben zu nehmen – ist der Freispruch vor Gericht angemessen?
(…) Auch der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband beobachtet einen Anstieg solcher Fälle: „Die Zahl der Menschen, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen, steigt von Jahr zu Jahr“, sagt Vorsitzender Wilfried Hardinghaus. Für Regelungen wie in den Niederlanden, wo Töten auf Verlangen keine Straftat ist, haben er und sein Verband kein Verständnis.
Dort steige die Zahl der Menschen, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen von Jahr zu Jahr: „Und auch die Indikationen weiten sich immer mehr aus. Tötung auf Verlangen kommt nun in den Niederlanden auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen infrage oder für Menschen mit Demenz, für Minderjährige und nun auch für Kinder, die jünger als zwölf Jahre alt sind“, erklärt Hardinghaus. Solche krassen Fälle drohen seiner Meinung nach auch in Deutschland. „Die Tötung eines Kindes kann hier niemals die Lösung sein, sondern eine den Bedürfnissen entsprechende umfassende Versorgung und Begleitung der betroffenen Kinder und ihrer Familien“, findet er.

Hospizverband warnt vor Liberalisierung von Sterbehilfe

10.12.23 - ÄrzteZeitung

Mehr als 44 Prozent aller Suizide wurden 2022 in Deutschland von Menschen über 65 Jahren begangen. Assistierte Suizide werden in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen. Dennoch mahnt der Deutsche Hospiz- und Palliativverband, dass eine Liberalisierung der Sterbehilfe vor allem ältere Menschen unter Druck setzen könnte.

Wie der Druck im Alter das Suizidrisiko erhöht

10.12.2023 - OstfriesenZeitung

Ältere Menschen können für Pflegebedürftige und Angehörige zur Belastung werden. Mit der Möglichkeit der Sterbehilfe sehen manche einen Ausweg. Der Vorsitzende des Hospiz- und Palliativverbandes warnt und appelliert: „Allen kann geholfen werden.“

 

Expertentalk: Wie die Lebenslust im Alter bleibt

07.12.2023 - shz.de

Älter werden geht häufig mit Angst einher. Unsere Experten wie die Bestsellerautorin Greta Silver und Professor Winfried Hardinghaus haben in unserem Expertentalk am Donnerstag verraten, wie man die Lebenslust nicht verliert.

Und nun? Die Momente nach dem Tod eines geliebten Menschen

17.11.2023 - Merkur

Wenn alte oder sehr kranke Menschen sterben, ist das meist absehbar. Der Moment, in dem es passiert, überfordert Angehörige dennoch. Wie verhalte ich mich richtig? Gibt es „richtig“ überhaupt

Essen - „Die wenigsten Menschen sterben zu Hause“, sagt Karin Scheer. Sie leitet die Hospizarbeit im Uniklinikum Essen und ist Vorstandsmitglied im Deutschen Hospiz- und PalliativVerband. So sterben viele alte Menschen im Krankenhaus oder im Heim.

„Rabiat: Ich lass Dich los. Wenn die Eltern sterben“

03.11.2023 - 03.11.2023 ∙ Rabiat by Y-Kollektiv ∙ ARD

Wir alle wissen, dass unsere Eltern irgendwann sterben. So richtig wahrhaben wollen wir es nicht. Kann man sich auf die Konfrontation mit dem Tod vorbereiten? Wie ist es, die Eltern bis zum Tod zu begleiten? Patientenverfügung, Platz im Friedwald, die Aufteilung des Nachlasses: Es sind die konkreten Dinge, die uns bewusst machen, dass auch das Leben der Menschen, die von Anfang an bei uns waren, endlich ist. Wie verbringt man gut die letzten Wochen miteinander? Wie nimmt man voneinander Abschied? Und wie ist es, wenn die Eltern gestorben sind? Ein sehr persönlicher Film von Lea Semen über Tod und Abschied nehmen.