Pflegende Zugehörige nachhaltig stärken und entlasten

Der Aktionstag für pflegende Angehörige findet jährlich am 8. September statt. (DHPV). In Deutschland sind rund 3,5 Millionen Menschen pflegebedürftig. Drei Viertel der Menschen werden zuhause gepflegt, eine sehr große Zahl von ihnen allein durch Angehörige. Schätzungen gehen davon aus, dass es fast 5 Millionen pflegende Angehörige in unserm Land gibt. Aus diesem Anlass macht der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) auf die Situation pflegender Angehöriger aufmerksam und fordert Maßnahmen zu ihrer Unterstützung.

„Die meisten Menschen möchten zu Hause gepflegt werden und – wenn es an der Zeit ist – auch zu Hause sterben“, so Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.

Ohne Zugehörige wäre die Versorgung und Begleitung von Pflegebedürftigen, insbesondere von schwerkranken und sterbenden Menschen, nicht möglich. Das betrifft vor allem die häusliche Versorgung. Die Hospiz- und Palliativversorgung im eigenen Zuhause – wie die meisten Menschen es sich wünschen würden – ist häufig nur dann möglich, wenn mindestens ein*e Zugehörige*r als Ansprechpartner*in, Organisator*in und Begleiter*in zur Verfügung steht.

„Die Pflege von Familienangehörigen, zumal über eine lange Zeit, kann physisch und psychisch sehr belastend sein. Daher ist es dringend erforderlich, die Zugehörigen nachhaltig zu stärken und zu entlasten“, so Hardinghaus.

Die bisherigen Regelungen zur Pflegezeit sind nicht ausreichend, da finanzielle Belastungen durch ein zinsloses Darlehen kaum kompensiert werden und es an der Realität vieler Menschen vorbeigeht. Zudem besteht kein Rechtsanspruch gegenüber Arbeitgeber*innen mit 15 oder weniger Beschäftigten. Notwendig ist daher ein Rechtsanspruch auf teilweise oder vollständige Freistellung von der Arbeit, die – ähnlich der Elternzeit – auch finanziell aufgefangen wird.

Weitere Informationen
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.

In einem 10-Punkte-Forderungspapier hatte der DHPV zu Beginn der 20. Legislaturperiode Eckpunkte für eine Weiterentwicklung der Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen vorgestellt und die drängendsten Aufgaben für die politisch Verantwortlichen benannt, u.a. die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Pflegezeiten analog zum Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz.

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.

Kontakt
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Angela Hörschelmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Aachener Str. 5
10713 Berlin
a.hoerschelmann@dhpv.de
Telefon: 030 82 00 758 17
www.dhpv.de

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