Junge Menschen für die Hospizarbeit gewinnen

„Mich hat es schon länger gestört, dass die Themen Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft zu wenig Berücksichtigung finden. Dem entgegenzuwirken hat mich unglaublich motiviert, mich in der Hospizarbeit zu engagieren“, so Katja Maus, 30, Co-Autorin des jetzt vom Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) veröffentlichten Handbuchs "Junges Ehrenamt in der Hospizarbeit – eine Zukunftsperspektive?!"

Seit ihren Anfängen hat das Ehrenamt eine zentrale Funktion in der Hospizarbeit – ohne ehrenamtlich engagierte Menschen hätte sich die Hospizidee nicht durchsetzen können. Allerdings macht der seit Jahren erkennbare gesellschaftliche Strukturwandel im Ehrenamt auch vor der hospizlichen Arbeit nicht Halt.

„Eine vom DHPV initiierte Studie zeigt, dass wir das hospizliche Ehrenamt für die Zukunft breiter aufstellen und neben Männern und Menschen mit Migrationserfahrung vor allem auch jüngere Menschen für die Hospizidee gewinnen müssen“, so Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.

Das jetzt erschienene Handbuch "Junges Ehrenamt in der Hospizarbeit – eine Zukunftsperspektive?!" gibt einen umfassenden Einblick in die Lebenswelt und die Motivation, die Wünsche und Erwartungen von jungen Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit und möchte z.B. die Hospizdienste vor Ort dabei unterstützen, junge Menschen für dieses besondere Engagement zu gewinnen.

„Das Besondere am Handbuch ist, dass viele Kapitel von jungen, bereits in der Hospizbegleitung Engagierten geschrieben wurden. Sie bringen so ihre Erfahrungen und Erwartungen ein und geben authentische wie fundierte Empfehlungen“, so Isabel Kleibrink, Projektleiterin beim DHPV. „Das Buch macht nicht nur Lust auf die Zusammenarbeit mit jungen Menschen, es eröffnet auch die Perspektive auf weitere Zielgruppen.“

Hintergrund

Das Handbuch "Junges Ehrenamt in der Hospizarbeit – eine Zukunftsperspektive?!" unterstützt die Ziele der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland, deren Träger der DHPV ist. Es wurde vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) gefördert und ist vorläufiger Höhepunkt eines umfassenden Prozesses.

2018 hat der DHPV das Forschungsprojekt "Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement in der Hospizarbeit (EbEH)" realisiert, um den neuen Entwicklungen und Veränderungen im hospizlichen Ehrenamt Rechnung zu tragen.

Im April 2019 zeichnete die damalige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey 95 junge Ehrenamtliche aus der Hospizarbeit und Palliativversorgung für ihr Engagement aus.

2019 und 2020 fanden insgesamt drei Austauschtreffen mit jungen Ehrenamtlichen sowie ein Expert*innenforum zu den Zukunftsperspektiven des Ehrenamtes in der Hospizarbeit und Palliativversorgung statt.

Im April 2020 veröffentlichte der DHPV den Film „Ich begleite (sterbende) Menschen“, der junge Menschen bis 30 dazu einlädt, sich zu informieren und im hospizlichen Ehrenamt zu engagieren. Der Film wurde auf Facebook und YouTube mehr als 250.000 gesehen.

September 2021: Veröffentlichung des Handbuchs "Junges Ehrenamt in der Hospizarbeit – eine Zukunftsperspektive?!"

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.250 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.

Kontakt
Angela Hörschelmann
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Aachener Str. 5
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Tel.: 030 82 00 758 17
Fax: 030 82 00 758 13
Mail: a.hoerschelmann@dhpv.de

www.dhpv.de
www.charta-zur-betreuung-sterbender.de

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