Die Tötung eines Kindes kann niemals eine Lösung sein!

Nach Belgien weiten nun auch die Niederlande die aktive Sterbehilfe auf unheilbar kranke Kinder aus. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) verurteilt die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden auch für Kinder als Entscheidung gegen die Schwächsten in der Gesellschaft.

„Die Ausweitung der aktiven Sterbehilfe auf Kinder unter 12 Jahre in den Niederlanden ist eine Entscheidung gegen die Schwächsten in der Gesellschaft. Sie widerspricht jeglicher Vorstellung von Mitmenschlichkeit. Gerade Kinder brauchen einen besonderen Schutz, wenn sie krank sind. Die Tötung eines Kindes kann hier niemals die Lösung sein, sondern eine den Bedürfnissen entsprechende umfassende Versorgung und Begleitung der betroffenen Kinder und ihrer Familien“, so Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV, anlässlich der Zustimmung des niederländischen Regierungskabinetts zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe auch für Kinder.

Der DHPV sieht mit der Entscheidung eine Tendenz bestätigt, die er seit langem beobachtet und auf deren Gefahren er auch in die Diskussionen rund um Sterbehilfe und Suizidbeihilfe hier in Deutschland immer wieder hinweist. „Nicht nur in den Niederlanden sehen wir, wie sich die Grenzen immer mehr verschieben. Zum einen steigt die Zahl der Menschen, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen, von Jahr zu Jahr“, so Hardinghaus. „Und auch die Indikationen weiten sich immer mehr aus. Tötung auf Verlangen kommt nun in den Niederlanden auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Frage oder für Menschen mit Demenz, für Minderjährige und nun auch für Kinder, die jünger als 12 Jahre alt sind.“

Die Neuregelung ist auch deshalb ein weiterer Tabubruch, weil eine wesentliche Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Sterbehilfe die Einwilligungsfähigkeit und der ausdrückliche Wille der betroffenen Menschen waren. „All diese Gefahren sehen wir auch für Deutschland. Im Moment diskutieren wir hier noch die Beihilfe zum Suizid, aber die Rufe nach der Legalisierung aktiver Sterbehilfe bzw. Tötung auf Verlangen werden lauter werden“, so Hardinghaus.

 

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