Presseinfo zum Welthospiztag: Mehr Fachkräfte und mehr Ehrenamt für Pflege und Zuwendung am Lebensende
10.10.2018 - 11:00
Am 13. Oktober ist Welthospiztag. Unter dem Motto
„Weil du wichtig bist!“ macht der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV)
auf die Lebenswirklichkeit von schwerstkranken und sterbenden Menschen
aufmerksam. Für eine bessere Pflege und mehr Zuwendung sind in Zukunft sowohl
mehr Pflegefachkräfte als auch mehr ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und
-begleiter notwendig.
Grundsätzlich positive
Entwicklung
„Schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren
Vorstellungen entsprechend zu gestalten, dafür sind unter dem Dach des DHPV
überall in Deutschland mehr als 120.000 Menschen ehren- und hauptamtlich sowie
bürgerschaftlich engagiert“, so Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des
Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands. Seit den Anfängen der Hospizarbeit in
den 1980er Jahren haben sich die Voraussetzungen für eine würdevolle
hospizliche Begleitung und gute palliative Versorgung stark verbessert, zuletzt
durch das vor drei Jahren in Kraft getretene Hospiz- und Palliativgesetz.
Fachkräftemangel bekämpfen
„Die Situation in der stationären Altenpflege bleibt vom Hospiz- und
Palliativgesetz aber weitgehend unberührt. Hier versprechen auch 13.000 neue
Stellen im Bereich der stationären Altenpflege und Pflegepersonaluntergrenzen
in bestimmten Bereichen nur wenig Linderung. Gegen den Fachkräftemangel hilft
nur ein gesellschaftlicher Wandel hin zur Wertschätzung des helfenden Berufes,
und das heißt auch ein besseres Entgelt und bessere Arbeitsbedingungen“, fordert
Prof. Winfried Hardinghaus.
Dieser Fachkräftemangel zeigt sich auch in der Kinder- und Jugendhospizarbeit.
„Dies führt dazu, dass verordnete Pflegestunden von Pflegediensten nicht
abgedeckt werden können und die Familien der Kinder und Jugendlichen mit lebensverkürzender
Erkrankung selbst einspringen müssen. Das bringt die Familien, insbesondere
alleinerziehende Mütter, an die Grenzen der Belastbarkeit“, so Hardinghaus.
Auch im stationären Bereich fehlen in der Kinder- und Jugendhospizarbeit
Fachkräfte, wodurch Betten nicht belegt werden und betroffene Familien dieses
wichtige entlastende Angebot nicht wahrnehmen können.
Mehr Ehrenamtliche
gewinnen
Seit dem Hospiz- und Palliativgesetz sind stationäre Pflegeeinrichtungen
verpflichtet, mit Hospiz- und Palliativnetzwerken zusammenzuarbeiten. Hierdurch
haben sich die Aufgabenfelder der ambulanten Hospizdienste stark erweitert.
„Das freut uns natürlich“, so Benno Bolze, Geschäftsführer des DHPV. „Aber es
stellt die einzelnen Dienste vor Ort zum Teil vor große Herausforderungen. Um
Menschen – ob zu Hause, im Krankenhaus oder in der Pflegeeinrichtung – gut
begleiten zu können, brauchen wir mehr Engagierte, die sich ehrenamtlich in die
Hospizbegleitung einbringen wollen. Der Welthospiztag ist eine gute Möglichkeit,
sich über dieses wichtige Ehrenamt zu informieren.“
Hier finden Sie eine Übersichtskarte zu den Veranstaltungen
im Rahmen des Welthospiztages in Deutschland.
Hintergrund
Der DHPV hat anlässlich des Welthospiztages ein Sonderheft der hospiz zeitschrift herausgebracht. Vor dem
Hintergrund des Hospiz- und Palliativgesetzes (HPG), das vor drei Jahren
verabschiedet wurde, sowie des aktuellen Koalitionsvertrages, ziehen die
Beiträge eine Zwischenbilanz und bieten einen Ausblick auf zukünftige
Herausforderungen. Themen sind unter anderem die Auswirkungen des HPG auf die
ambulante Hospizarbeit und palliative Versorgung sowie die Herausforderungen
für die stationären Hospize und die stationären Pflegeeinrichtungen. Wichtige
Weichenstellungen stehen auch in der spezialisierten ambulanten
Palliativversorgung und im Bereich der Kinder- und Jugendhospizarbeit an. Zudem
wird danach gefragt, wie das Ehrenamt – entstanden als Bürgerbewegung weniger
Engagierter und heute in der Sozialgesetzgebung verankert – seine zentrale
Rolle in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen auch in Zukunft
behaupten kann. Pressevertreter und -vertreterinnen können das Heft über den
DHPV beziehen.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite
Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen
in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern
sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit
und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik
steht er für über 1.200 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in
denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und
hauptamtlich engagieren.
Kontakt
Angela Hörschelmann
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Aachener Str. 5
10713 Berlin
Tel.: 030 82 00 758 17
Fax: 030 82 00 758 13
Mail: a.hoerschelmann@dhpv.de
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