Forschungsprojekt zu Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftlichem Engagement in der Hospizarbeit gestartet
19.05.2017 - 12:00
Ehrenamtlichkeit als tragender Boden der Hospiz- und Palliativarbeit hat
sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Um wichtige Grundlagen für die
Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung des Engagements in der Bevölkerung für
sterbende Menschen zu schaffen, bedarf es der wissenschaftlichen
Auseinandersetzung.
Das jetzt
gestartete Forschungsprojekt „Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches
Engagement in der Hospizarbeit – Merkmale, Entwicklungen und
Zukunftsperspektiven“ soll dazu dienen, ein tragfähiges empirisches Fundament
für die Weiterentwicklung der Hospizpraxis und Hospizkultur zur Verfügung zu
stellen. Inwieweit ist sie noch Bürgerbewegung, wie ist diese in der
Bevölkerung verankert, welche Bedeutung hat sie in der palliativen Versorgung?
„Die Hospizarbeit
in Deutschland wurzelt im bürgerschaftlichen Engagement zunächst weniger
Pioniere in den 1980er Jahren. Heute ist sie die praktische Antwort auf die
Frage, wie Menschen gerade am Lebensende in dieser Gesellschaft angenommen und
in für sie wichtigen sozialen Bezügen gehalten werden können“, so Prof. Dr.
Werner Schneider von der Universität Augsburg und Vorsitzender des
wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV).
„Dabei geht es um ein tieferes Verständnis davon, was in der Praxis von
ehrenamtlicher Sorge für ein gutes Lebensende von Bedeutung sein kann. Um auch
in Zukunft eine zugewandte hospizliche Begleitung gewährleisten zu können,
möchten wir unter anderem wissen, wie das hohe Potential von Menschen, die
generell zu ehrenamtlichem Engagement bereit wären, für die Hospizbewegung
erreicht werden kann.“
Zur Klärung
dieser Fragen arbeiten namhafte Forscherpersönlichkeiten, die alle auch dem wissenschaftlichen
Beirat des DHPV angehören, in diesem kooperativen Verbundprojekt zusammen.
Neben Prof. Dr. Werner Schneider sind das Prof. DDr. Reimer Gronemeyer, Gießen;
Prof. Dr. Andreas Heller, Wien, und Prof. Dr. Thomas Klie, Freiburg.
Das Forschungsziel
besteht für die Praxis darin, ehrenamtliche Arbeit und damit die Hospizvereine
als Organisationsform bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamtlichkeit zu
stärken. Dazu wird das Projekt Fragen zu Einstellungen in der Bevölkerung zur
ehrenamtlichen Unterstützung Sterbender, die Sicht von Hausärzten und
Pflegediensten, die Erfahrungen Ehrenamtlicher sowie den Zusammenhang von
Ehrenamt und Zugangsgerechtigkeit verfolgen.
Das Projekt läuft
bis zum 30. Juni 2018 und wird vom DHPV gefördert.
Eine Projektskizze
finden Sie hier.
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband (DHPV)
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der überregionalen Verbände und Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit sowie als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1100 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 100.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
Pressekontakt
Angela Hörschelmann
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
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