Nachruf auf Prof. Dr. Ulrich Bonk

"Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung."


Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) trauert um Prof. Dr. Ulrich Bonk, der am 30.07.2023 im 83. Lebensjahr in München verstorben ist.

Prof. Bonk hatte sich nach seinem Staatsexamen als Arzt große Verdienste als Pathologe erworben in Halle/S. und Leipzig sowie ab 1976 in Bremen. Der Ruhestand ab 2006 war für ihn eher ein Unruhestand. Als ehrenamtlicher Dozent unterrichtete er mehrere Jahre in Ghana und Äthiopien medizinisches Fachpersonal in den Grundlagen der Zytologie vor allem im Hinblick auf die Früherkennung von Tumoren.

Von 2008 bis 2011 unterstützte Prof. Bonk den Hospiz- und PalliativVerband Bremen als Vorstandsvorsitzender. Mit seinem Umzug nach Süddeutschland verlagerte sich sein hospizliches Engagement auf die Bundesebene und den Christophorus Hospizverein in München.

2009 wurde er als Beisitzer in den Vorstand des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV) gewählt und 2012 in den geschäftsführenden Vorstand des DHPV. In dieser Funktion hatte er verschiedene Aufgaben übernommen, u.a. war er Mitglied der Steuerungsgruppe der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland (Charta). Im DHPV hat sich Prof. Bonk insbesondere für die Verbreitung der Charta eingesetzt. Immer wieder hat er auf ihre Bedeutung hingewiesen und wie wichtig es ist, die Charta umzusetzen.

Bei den verschiedenen Aufgaben, die Prof. Bonk im DHPV übernommen hatte, wollte er nicht im Mittelpunkt stehen. Zurückhaltung war ein Ausdruck seines Verständnisses von einem guten Miteinander. Wenn Prof. Bonk nach einem bestimmten Thema gefragt wurde, konnte man teilhaben an seinem großen Reichtum an Wissen und Erkenntnis, vor allem in ethischen Fragestellungen, die für ihn eine besondere Bedeutung hatten.  

In seinen Ansprachen und Vorträgen konnte er in Bezug auf Themen der Hospizarbeit und Palliativversorgung den Bogen spannen von Detailfragen bis hin zum Großen und Ganzen und konnte dabei überraschen mit interessanten Exkursen. Dabei hat er gelegentlich die ihm zugedachte Redezeit überschritten und aus einem vorgesehenen kurzen Grußwort konnte dann schon einmal ein kleiner Vortrag werden.

Her Bonk war bescheiden und dankbar. Rückmeldungen auf Anfragen aus der Geschäftsstelle des DHPV unterzeichnete er oft schlicht mit „o.k., Danke! Ihr Bonk“.

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung. Mit diesem Satz hat Prof. Bonk einen Text überschrieben zum Thema: Sterben und Tod in Würde. Darin heißt es: Die Würde des Menschen ist kein Automatismus.  Sie muss im menschlichen Zusammenleben gestärkt, gefördert, stets erneuert und weitergetragen werden. Sie muss gelebt und so auch für Kinder und Jugendliche emotional fassbar werden. Es ist eine Aufgabe der Gesellschaft, die Wertschätzung für jeden Menschen erfahrbar zu machen.

Auch wenn Prof. Bonk diesen Text schon vor einer ganzen Reihe von Jahren geschrieben hat, so sind seine Aussagen zur Würde des Menschen und zur Aufgabe der Gesellschaft bis heute höchst aktuell.

Seine herzliche Art, seine Fachkompetenz und sein manchmal lautes und fröhliches Lachen werden wir in lebendiger Erinnerung behalten.  

Für den Vorstand und die Geschäftsstelle des DHPV

 

Benno Bolze                                                Prof. Dr. Winfried Hardinghaus

Geschäftsführer des DHPV                       Vorsitzender des DHPV

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