DHPV-Fachtagung zur Vielfalt in der Hospizarbeit
(c) Magdalena Wiegner, sauschnell.com
Was macht die Hospizidee aus? Was ein Hospiz? Ist es der Ort, das Team, die Begleitung? Oder ist es etwas Tieferes – eine Haltung dem Leben gegenüber? Für uns bedeutet Hospizarbeit vor allem eines: jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit zu sehen. Mit allem, was ihn ausmacht. Mit seiner Geschichte, seiner Sprache, seinem Glauben, seinem Schmerz, seiner Liebe, seinen Widersprüchen. Seit den Anfängen der Hospizbewegung in den 1980er Jahren ist genau das unser Auftrag: Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten – unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung, sozialem Status oder Lebensweise. Doch wir wissen auch: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt manchmal ein weiter Weg.
Deshalb hatten wir als Deutscher Hospiz- und PalliativVerband am 16. Mai zur Fachtagung „Hospiz für Vielfalt / Die Hospizidee leben – Widersprüche aushalten“ eingeladen. Wir wollten hören, fragen, verstehen: Wie vielfältig sind wir wirklich – in unseren Teams, unseren Angeboten, unseren Strukturen? Und wie vielfältig wollen und müssen wir werden, wenn wir wirklich für alle da sein wollen?
Gemeinsam mit Kolleg*innen des wissenschaftlichen Beirats des DHPV, die schon bei der inhaltlichen Vorbereitung wertvolle Impulse geliefert hatten, aus der Hospizarbeit, Palliativversorgung und Trauerbegleitung, zusammen mit Studierenden der Sozialen Arbeit und anderen interessierten Menschen sind wir an diesem Tag unter anderem den Fragen nachgegangen, was Vielfalt in der Hospizarbeit und Palliativversorgung eigentlich heißt und wie vielfältig hospizlich-palliative Angebote sein können und müssen? Ganz grundsätzlich ging es aber darum, wir wir es vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und Verwerfungen schaffen, die Hospizidee zu leben, Haltung zu bewahren sowie die Widersprüche und Irritationen auszuhalten? Die Tagung war hochkarätig besetzt. Unsere Expert*innen kamen aus Hospizarbeit und Palliativversorgung, aus der Politik, der Forschung und dem Gesundheitswesen. Die Gesprächsrunden am Nachmittag wurden in Echtzeit grafisch visualisiert.
Die Perspektiven und auch die offenen Fragen, die wir auf der Tagung gesammelt haben, werden wir im Bundes-Hospiz-Anzeiger Heft 4 / 2025 näher beleuchten. Das Heft erscheint Ende August 2025.