Details zur Veranstaltung

Titel
Existenzielles Leid - Halt geben, wenn es (fast) nicht auszuhalten ist
Beginn
05.12.2025
Art der Veranstaltung
Fort-/Weiterbildung
Referent:in
Dr. Christoph Gabl MSc; Ingrid Marth B.A.
Veranstalter:in
Christophorus Akademie, Palliativpflege und Hospizarbeit
Hauptsächliche Zielgruppe
multidisziplinär
Veranstaltungsort
Klinik für Palliativmedizin Christophorus Akademie Elisabeth-Stoeber-Str. 60 81377 München
Bundesland
Bayern
Land
Deutschland
Beschreibung

Existenzielles Leiden entsteht aus der Erfahrung, dass fundamentale, tragende Bedingungen für ein gutes Leben verloren gehen. Patient:innen beschreiben das mit dem Bild, dass ihnen der Boden unter den Füssen weggezogen wird. Sie erleben Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Einsamkeit oder Angst vor Abhängigkeit. Die Erfahrung von Sinnlosigkeit kann existenzielle Verzweiflung auslösen, die einerseits zu ausgeprägter Apathie, andererseits zum Sterbewunsch bis zum assistierten Suizid führen kann.

Diese Situation belastet Patient:innen und deren Angehörige sowie professionelle Betreuungspersonen zusätzlich. Letztere stehen daher unter ausgeprägtem Handlungsdruck, wobei Medikamente das existenzielle Leiden nicht zu lindern vermögen.
Berührbare und somit emotional erreichbare Betreuungspersonen sind für existenziell leidende Menschen von essentieller Bedeutung, um eine andere, tragende Einstellung zu ihrer belastenden Situation finden zu können. Auf Grund der ansteckenden Natur von Leiden kann anstelle von Berührtheit persönliche Betroffenheit erwachsen. Da hier die Konfrontation mit eigenen Leidenssituationen im Vordergrund steht, können Betreuungspersonen leidenden und verzweifelten Menschen nicht mehr hilfreich zur Seite stehen.

Ansteckung, Handlungsdruck und Hilflosigkeit können gravierende Folgen haben. Einerseits distanzieren sich Betreuungspersonen von den Erkrankten und deren Angehörigen, was eine Verschlechterung der Betreuungsqualität bedeutet. Andererseits können solche Erlebnisse die Entstehung von Burn-Out begünstigen, was letztlich in einem Ausstieg aus dem Beruf resultieren kann.

Im Seminar üben wir, einen Umgang mit existenziell bedrohlichen Situationen und Sterbewünschen zu finden, der uns persönlich und uns als Team hilfreich ist. Trotz den erlebten Herausforderungen wollen wir berührbare Menschen zu bleiben und Betroffenen sowie ihren Bezugspersonen umfassend zur Seite stehen zu können.

Organisationsform
einmaliger Termin
Bildungsurlaub
nein
CME-zertifiziert
nein
Veröffentlicht am
08.05.2025

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